Carsten Schneider arbeitet an der Schnittstelle von Zeitung, Sprache und Klang. Aus Schlagzeilen und Radiostimmen entstehen großformatige Zeitungscollagen, Wortbilder, Farbfelder und Originalton-Hörspiele. Die Website versammelt eine Auswahl dieser Arbeiten.
Neu auf der Website
- November 2025
- Radiobeitrag im Deutschlandfunk Kultur, Kurzstrecke 161, Moderation Ingrid Wenzel und Johann Mittmann, 27. 11. 2025
- Neue Collage Vermehrter Vermeer in der Serie "Facetten der Meister"
- Oktober 2025
- Hörspiel „Ein filmanalytischer Vergleich“ von ARD, ORF, SRF zu den fünf besten Kurzhörspielen des Jahres gewählt. ARD-Hörspieltage, Karlsruhe
- September 2025
- Neue Serie: Im Teilchenentschleuniger
- Juli 2025
- Zeitungsbericht, Berliner Morgenpost, Kiona Mae Higgins
Über meine Arbeit
Im Zentrum meiner Arbeit stehen zwei Medien: die Zeitung und der Rundfunk. Seit vielen Jahren arbeite ich mit einem Material, das unseren Alltag lange geprägt hat und langsam verschwindet: der gedruckten Zeitung. Aus Tausenden von Ausschnitten, Wörtern und Fragmenten entstehen Wortbilder, Farb-Collagen und Serien wie „Nichts in der Zeitung“, in denen das Papier selbst spricht – die Zeitung als Material, als Gedächtnis und als Spur der Gegenwart. Sprache, Bild und Druckraster verschmelzen zu neuen, dichten Oberflächen.
Parallel dazu arbeite ich mit dem Sendematerial des Deutschlandfunks. Ich sammle und zerschneide Originalton und montiere aus kleinsten Einheiten Originaltonhörspiele und Klangstücke mit hoher Schnittdichte, die die Struktur des Radios freilegen. Bild und Klang sind für mich Geschwister: Beide entstehen aus Archiven, aus geduldigem Sichten, Ordnen und Montieren.
Beide Werkstränge gehören zusammen. Mich interessiert, was von unserer täglichen Informationsflut bleibt, wenn man sie von Inhalt und Aktualität löst: Schrift als Material, Klang als Rohstoff, Zeitung als Haut eines verschwindenden Mediums. Meine Arbeiten fragen, wie sich Zeit, Sprache und Nachricht speichern lassen, wie Information sich in Bild und Klang verwandelt – und was dabei verloren geht. Aus dem Wegwerfprodukt Zeitung wird ein langfristiges Gedächtnis, und aus alltäglichen Tönen eine konzentrierte Form von Hörkunst.
About my work (EN)
At the centre of my work stand two archives: the newspaper and the radio. For many years I have been working with a material that has long shaped our everyday lives and is now slowly disappearing: the printed newspaper. From thousands of clippings, words and fragments I create word pictures, colour collages and series such as “Nothing in the Newspaper”, in which the paper itself begins to speak – the newspaper as material, as memory and as trace of the present. Language, image and halftone screen condense into new, dense surfaces.
In parallel I work with broadcast material from Deutschlandfunk. I collect and cut up original radio sound and edit it into original-sound radio plays and sound pieces with a very high density of cuts, making the inner structure of radio audible. Image and sound are siblings for me: both are born from archives, from patient viewing, sorting and recomposing.
Both strands belong together. I am interested in what remains of our daily flood of information once you strip it of content and topicality: script as material, sound as raw matter, newspaper as the skin of a disappearing medium. My works ask how time, language and news can be stored, how information turns into image and sound – and what gets lost along the way. The throwaway product newspaper becomes a long-term memory, and everyday sounds turn into a concentrated form of radio art.



