Farbbilder
Collagen aus Zeitungspapier
Meine hier präsentierten Farbbilder sind charakteristische Beispiele für eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Zeitungscollage, erweitert um reliefplastische Elemente. In der Tradition der Collage, die Künstler wie Picasso und Braque, Hannah Höch und Kurt Schwitters zu innovativen Bildfindungen inspirierte, entwickle ich eine zeitgenössische Form des Assemblage. Durch die gezielte Auswahl und Anordnung farbiger Zeitungsausschnitte entstehen visuell dynamische Kompositionen, deren Bedeutungsebenen durch die ursprünglichen Konnotationen des gefundenen Zeitungsmaterials eine zusätzliche Tiefe erhalten, denn auch bei farbigen Ausschnitte dringen die Druckbuchstaben der gegenüberliegenden Seite noch zart hindurch.
Die reliefartige Gestaltung intensiviert die physische Präsenz der Werke und lädt zu einer taktilen Erkundung der Oberflächenstruktur und der darin eingebetteten visuellen und textuellen Fragmente ein. Indem die originalen Zeitungsausschnitte meist auf 1,5 Millimeter dicke Triplexpappe kaschiert und auf Holzträgern montiert werden, wird dieser dreidimensionale Charakter noch verstärkt.
An der Schnittstelle von Massenmedium, künstlerischer Transformation und dreidimensionaler Wahrnehmung loten meine Arbeiten die Möglichkeiten einer gegenwärtigen Bildsprache aus. Sie reflektieren die allgegenwärtige Präsenz medialer Fragmente und deren Potenzial für eine neue künstlerische Synthese, die sowohl die Geschichte der Collage ehrt als auch innovative Wege der Wahrnehmung beschreitet.
MUSEUMSINSEL als Dia-Schau
SPREEATHEN als Dia-Schau
Sammeltütensammlung
Eine Hommage an den Augenblick und die serielle Vielfalt
Diese Rubrik präsentiert vollständige Ensembles unscheinbarer Alltagsgegenstände: Sammeltüten, wie sie uns von Handelsketten wie REWE oder EDEKA vertraut sind. Was auf den ersten Blick wie eine schlichte Anhäufung erscheint, offenbart bei näherer Betrachtung eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der Vollständigkeit und der subtilen Ästhetik des Seriellen.
Jede Sammlung folgt dabei streng den Vorgaben der jeweiligen Edition. Trägt eine Tüte die Kennzeichnung "1 von 25", so umfasst die vollständige Serie eben diese 25 Exemplare. Bei der Angabe "1 Tüte von 36" werden entsprechend 36 Tüten zusammengeführt. Durch diese akribische Vervollständigung wird das Flüchtige und Beiläufige – die einzelne Sammeltüte – in ein abgeschlossenes, fast schon archivarisch anmutendes Werk transformiert. Die Kaschierung auf Holz verleiht diesen Momentaufnahmen des Konsums eine zusätzliche Ebene der Dauerhaftigkeit und unterstreicht ihren neu gewonnenen Status als künstlerisches Objekt.
In der scheinbaren Wiederholung liegt eine subtile Poesie verborgen. Die minimalen Variationen in Design, Farbe oder Zustand der einzelnen Tüten innerhalb einer Serie treten hervor und erzählen so unaufdringlich Geschichten von Produktion, Vertrieb und schließlich der geduldigen Zusammenführung. Die "Sammeltütensammlung" lädt ein, die Schönheit im Gewöhnlichen zu entdecken und die konzeptuelle Stärke zu erkennen, die in der systematischen Erfassung und Präsentation dieser vergänglichen Zeugen unserer Konsumkultur liegt.
+++ Kreuz + Collage +++
Die folgende Rubrik zeigt etwa 200 Kreuzcollagen. Die meisten bestehen aus Zeitungspapier und sind auf Holz kaschiert. Viele sind Reliefcollagen. Allesamt stellen sie eine Auseinandersetzung mit der FORM und der tief verwurzelten symbolischen TRADITION des Kreuzes dar. Entstanden aus der Faszination für seine universelle Wirkkraft als Zeichen, stehen diese Arbeiten unabhängig jeglichen Glaubensbekenntnises für die künstlerische Erkundung einer archetypischen Form.